Unbucket List

23.11.2018

7 Dinge, die man noch mit 60 machen kann

Nicht alle Lebensziele müssen bis 40 oder 50 erfüllt sein. Vieles geht auch noch im Alter – mit entsprechender Fitness und Neugier. Zeit dafür ist allemal.

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Als Rentner noch den Mopedführerschein machen? Warum nicht. Für viele Dinge gibt es keine Altersgrenze.

1. Um die Welt reisen

Eine Weltreise steht auf vielen Bucket Lists ganz weit oben. Doch während in jüngeren und mittleren Jahren das fehlende Kleingeld, Kinder oder die Last von Krediten eine Reise um den Globus erschweren, ist die Zeit im Ruhestand ideal für ausgiebiges Unterwegssein. Denn wenn für die finanzielle Seite gesorgt ist und die Kinder aus dem Haus sind, braucht es nicht mehr als Gesundheit und eine Portion Mut für dieses große Abenteuer. Immer häufiger packen daher ältere Reisende ihre Koffer und ziehen entspannt in die weite Welt – ob per Wohnmobil, Luxusliner oder auch als Backpacker. Allein 2017 unternahmen die 55- bis 74-Jährigen fast 16 Millionen Urlaubstrips und damit fast ein Viertel aller Reisen der Deutschen.

2. Das Abenteuer „Auswandern“ wagen

„Ach, hier könnte ich für immer bleiben!“ Diesen Satz kennt wohl jeder Urlauber nur zu gut. Doch während Job und Familie in weiten Phasen des Lebens daraus nur einen Wunschtraum machen, steht im Alter einem dauerhaften Umzug ins Ausland kaum etwas im Weg. 234.000 Deutsche machen es vor und ließen sich 2016 ihre Rente in ihre neue Heimat überweisen. Ganz oben auf der Liste, die die Deutsche Rentenversicherung erstellt hat: die Schweiz, gefolgt von den USA, Österreich und Spanien. Ob bergige oder sonnige Gefilde, an der finanziellen Lage ändert sich nichts. Denn neben der monatlichen Rente wandern auch die Auszahlung der privaten Lebens- oder Rentenversicherung sowie – in den EU-Ländern – die Riester-Rente einfach mit.

3. Ein (zweites) Studium beginnen

Intensiv in die Geschichte des Römischen Reichs eintauchen? Sich wissenschaftlich mit seinem Lieblingsautor befassen? Oder endlich einem kniffligen mathematischen Problem auf die Spur kommen? Soll ein Studium in jungen Jahren vor allem den beruflichen Weg ebnen, geht es im Alter einzig und allein Interesse und Leidenschaft. Nach dem Motto „Man lernt nie aus“ finden daher Senioren Gefallen am Büffeln und entscheiden sich vermehrt für den Gang an die Hochschule. Ganz ohne Druck oder Prüfungsangst. Um den Wissensdurst der Generation 50+ zu stillen, bieten viele Universitäten sogar zusätzliche Hörsaalplätze an. Denn die Hälfte der rund 37.000 Gasthörer ist älter als 60 Jahre. Einige der Seniorstudenten machen auch einen (zweiten) Abschluss oder holen sich, wie Rosemarie Achenbach, sogar ihren Doktortitel. An der Universität Siegen schreibt die lernbegierige Seniorin gerade an ihrer Dissertation – und das mit 94!

4. Einen Marathon laufen

Einmal die 42,2 Kilometer knacken – für viele ist das ein sportliches Lebensziel. Und aus sportmedizinischer Sicht gibt es dafür keine Altersgrenze. Denn mit dem richtigen Lauftraining kann ein 60-jähriger Ausdauersportler sogar deutlich leistungsfähiger sein als ein untrainierter 35-Jähriger. Noch Ende der 1960er Jah­re war Sport im Al­ter ein Wi­der­spruch in sich. Nur ei­ner von hun­dert Rent­nern trieb re­gel­mä­ßig Sport. Ren­te hieß damals: Ru­he­stand und Füße hochlegen. Heute hingegen ist jeder Dritte der 65- bis 85-Jäh­ri­gen ein­mal pro Wo­che sportlich unterwegs, je­der Fünf­te tut es mehr­mals pro Wo­che. Auch die Zahl der älteren deutschen Marathonläufer steigt. Waren 2003 unter 1.000 Teilnehmern 50 älter als 60 Jahre, gibt es heute mit 95 schon fast doppelt so viele. Die Bestzeit eines Deutschen beim Berlin Marathon 2017 in der Klasse Ü60: 2:59:40. Bei den Olympischen Spielen in Mexiko 1968 hätte das immerhin für Platz 52 gereicht!

5. Ein Start-up gründen

Existenzgründer kommen allesamt frisch von der Uni, sind jung und hip. Von wegen! Um nach jahrelanger Anstellung auch mal sein eigener Chef zu sein, ist es nie zu spät, wie der KfW-Gründungsmonitor 2018 beweist: Fast ein Viertel aller Start-ups geht heutzutage auf einen Gründer zwischen 45 und 64 Jahren zurück. Warum auch nicht? Ist eine gute Idee vorhanden, spricht nichts dagegen, auch jenseits der 50, ja sogar über den Renteneintritt hinaus, beruflich nochmal durchzustarten. Schließlich hat man den Jungspunden dann auch einiges voraus: reichlich Know-how nämlich, die Fähigkeit, Risiken besser abzuschätzen, und im Idealfall auch das nötige Startkapital. 

6. Die große Liebe finden – und richtig guten Sex

Seinen passenden Deckel zu finden – und zu behalten – ist mitunter gar nicht so leicht. Mal entpuppt er sich über die Jahre als doch nicht so passend, mal übersteht die Beziehung nicht die Höhen und Tiefen des Alltags, mal trennt uns der Tod. Der Liebe jedoch ist das Alter egal, auch mit über 60 kann sie uns aus heiterem Himmel begegnen. Das zeigt unterem anderem die Statistik, wonach heute bereits jede siebte Ehe in der Altersgruppe 50 bis 75 geschlossen wird. Vor gut 15 Jahren war es noch jede zehnte.

Ist der richtige Partner für das späte Glück gefunden, wartet noch mehr Grund zur Freude: Der Sex kann der beste des Lebens werden! So gaben in einer Umfrage der Online-Community 50plus-Treff.de fast 60 Prozent der 50- bis 79-Jährigen an, ihr Liebesleben sei heute viel befriedigender als früher. Kein Wunder: Man weiß, worauf man steht und worauf nicht, kein Vortäuschen mehr, kein Druck mehr hinsichtlich Leistung und Standhaftigkeit. Und: 76 Prozent aller älteren Paare haben regelmäßig Spaß zwischen den Laken. Mehr als Singles zwischen 18 und 40.

7. Eine WG gründen

Sie ist die Lebensform der Generation Y: die Wohngemeinschaft. Man teilt sich eine Wohnung, inklusive Kühlschrankinhalt, Klopapier und den Freuden und Sorgen des Alltags. Wer diese Erfahrung noch nicht gemacht hat, kann sie im Ruhestand prima nachholen. Vor allem wenn sie oder er alleinstehend ist. Bei gemeinsamen Putzaktionen, Kochabenden oder nächtelangen Gesprächen auf dem Balkon kommt so unter Garantie kein Gefühl der Einsamkeit auf.