Frohes Fest

10.12.2018

7 Wege, wie Weih­nach­ten unser Leben ver­län­gern kann

Sitzen, schlemmen, streiten: Weihnachten kann ganz schön anstrengend sein. Dabei bietet es viel Potenzial – wenn man unsere Tipps das ganze Jahr berücksichtigt.

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Streit einfach auch mal zuzulassen, kann eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Es muss ja nicht zwingend zu Weihnachten sein.

1. Zeit mit seinen Lieben verbringen

Was uns im Alltag oft fehlt, haben wir zwischen Weihnachten und Neujahr endlich zu Genüge: Zeit für Familie und Freunde. Wie immens wertvoll unsere Beziehungen zu anderen sind, zeigt eine Studie am Erasmus-Universitätsklinikum in Rotterdam: Männer verlieren im Schnitt 1,0, Frauen 0,8 Jahre, wenn sie ein kontaktarmes Leben führen. Damit gehört soziale Isolation zu den sieben größten Lebenszeitkillern.

Seine Beziehungen sollte man daher nicht nur an der Festtafel pflegen. Warum nicht öfter mal Oma anrufen oder besser noch: besuchen? Warum nicht mehr Zeit in Freundschaften investieren? Sich den „Geist“ von Weihnachten auch im Alltag ab und an bewusst zu machen, kann helfen, stets gut sozial eingebunden zu leben.

2. Streit zulassen

Schwiegermutter mäkelt am Kartoffelsalat herum. Opa Heinz findet die Enkel zu frech und zettelt eine Diskussion über Kindererziehung an. Und Tante Jutta grollt, weil ihr niemand in der Küche hilft. Wenn die Familie drei Tage aufeinander hockt, sind Konflikte so sicher wie das Amen in der Kirche.

Doch allen, die sich nichts mehr als Harmonie unter dem Weihnachtsbaum wünschen, sei gesagt: Streiten ist gesund und wirkt – solange es konstruktiv abläuft – reinigend auf die Seele. Unmut hingegen zu unterdrücken, kann krank machen. Denn der Stress, der durch das dauerhafte Runterschlucken von Ärger entsteht, begünstigt hohen Blutdruck und die Entstehung von Magen-Darm-Erkrankungen. Also: Harmonie-Erwartungen runterschrauben und raus mit dem, was missfällt.

3. Sich um andere kümmern

Alljährlich rund um Weihnachten steigt die Spendenbereitschaft, wächst die Zahl der ehrenamtlich Engagierten. Nächstenliebe ist aber nicht nur gut für die Gesellschaft, sondern auch für den, der sie gibt. Eindrücklich belegt dies die Berliner Altersstudie, die untersuchte, wie sich Hilfsbereitschaft auf die Lebenserwartung im Alter auswirkt. Das Ergebnis: Von den Studienteilnehmern, die sich regelmäßig um ihre Enkel oder andere Menschen in ihrem Umfeld kümmerten, war die Hälfte nach rund 20 Jahren noch immer am Leben. Von jenen, die das nicht taten, verstarb hingegen nach fünf Jahren bereits gut die Hälfte.

Die Ursachen liegen für die Forscher klar auf der Hand. Engagement schafft stabile soziale Kontakte und gibt dem Leben einen Sinn. Darum, große materielle Geschenke unter den Weihnachtsbaum zu legen, geht es also nicht. Viel wichtiger für den eigenen Überlebensvorteil: beständig anderen seine Zeit schenken.

4. In die Kirche gehen

So gut wie an Heiligabend sind Deutschlands Kirchen wohl nie besucht. Glaubt man der Forschung, vergeben „Weihnachtschristen“ jedoch wertvolle Lebenszeit. Denn für die allgemeine Gesundheit scheint der regelmäßige Gottesdienstbesuch ein Segen zu sein. Laut einer Harvard-Studie leiden Kirchgänger wesentlich seltener an Krebs und kardiovaskulären Erkrankungen und werden im Schnitt sechs Monate älter als Menschen, die selten oder gar nicht zur Messe gehen.

Die möglichen Gründe: Menschen, die auf eine höhere Macht vertrauen, gehen unter Umständen optimistischer durchs Leben und kommen mit schwierigen Lebensphasen besser zurecht. Nicht zuletzt halten religiöse Vorschriften zu einem gesunden Lebensstil mit wenig Alkohol und regelmäßigem Fasten. Woran man glaubt, welcher Religion man folgt, ist laut der Forscher übrigens völlig egal.

5. Weihnachtsspaziergang machen

Für viele bedeutet Weihnachten: Endlich mal nichts tun, sich maximal vom Esstisch bis zur Couch bewegen. Ein bisschen weiter darf’s aber der Gesundheit zuliebe gern sein – am besten in Form eines Spaziergangs. Dabei muss die Bewegung an frischer Luft gar nicht Marathon-Länge haben. Forscher der Universität von Cambridge fanden heraus: Wer tagtäglich 20 Minuten am Stück zu Fuß unterwegs ist, kann seine Lebenserwartung um fast ein ganzes Jahr erhöhen. Das gilt besonders für Menschen, die im Alltag viel sitzen. Denn das gleichmäßige Schlendern bringt Herz und Kreislauf auf Trab, lässt neue Blutgefäße sprießen und ist heilsam für die Seele.

Übrigens: Dass ein Schnäpschen nach Gans, Klößen und Rotkohl die Verdauung beschleunigt, ist ein Mythos. Das beste Mittel gegen den kneifenden Hosenbund: schlicht und einfach ein flotter Spaziergang.

6. Nüsse knabbern

Hasel-, Erd- oder Walnüsse gehören auf jeden Weihnachtsteller und sind die gesunde Alternative zu Plätzchen, Lebkuchen und Marzipankartoffeln. Sie enthalten nämlich reichlich ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Ballaststoffe, was Krankheiten wie Alzheimer, Krebs oder Parkinson vorbeugen kann.

Der Nussknacker sollte jedoch nicht in Dauerbetrieb sein, denn isst man zu viel von dem gehaltvollen Superfood, wandert es gerne mal schnurstracks auf die Hüfte. Die ideale Menge pro Tag: rund 15 Gramm, also eine halbe Handvoll.

7. Schokolade naschen

Ja, richtig gelesen: Schokolade ist besser als ihr Ruf und kann sogar auf süße Weise unser Leben verlängern. Verantwortlich dafür sind die Flavanole im Kakao. Pflanzenstoffe also, die gut sind für unsere Blutgefäße und das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um bis zu 40 Prozent senken können.

Ein Freifahrtsschein, zügellos raue Mengen an Schokoweihnachtsmännern zu vertilgen, ist das allerdings leider nicht. Denn diese Wirkung wird nur erzielt, wenn man sich auf sechs Gramm dunkle Schoki am Tag beschränkt.